Hilfe! Räuberei!
- David der Imker
- 17. Aug. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Meine zwei neuen Bienenvölker wurden heute einem Test unterzogen. Genauer gesagt wurden sie ausgeraubt…
Bienen sind, wenn es nicht um das eigene Volk geht nicht immer ganz so friedlich wie viele meinen. Sehen sie die Möglichkeit sich bei einem anderen Volk mit Futter bedienen zu können sind sie nicht zimperlich. Zumal es in der aktuellen Zeit praktisch keinen Nektar mehr zu sammeln gibt und sie eventuell Hunger haben. Dann fallen sie wie eine riesige Horde hungriger Geier über ein Volk herein und überrennen die Wächterinnen. Dies kann so weit gehen, dass sie einen Bienenstock leeren und die eigenen Bienen gar den Stock wechseln und mitgehen. Was dann noch übrig bleibt ist meist nicht mehr in der Lage den Winter zu überstehen.
Aber soweit kommt es hoffentlich nicht. Glücklicherweise war ich beim «Angriff» gerade «zufällig» bei den Magazinen und sah, dass dieser massive Flugverkehr nicht von meinen Bienen ausging, sondern von Fremden, die woher auch immer anflogen. Die kamen vergangenes Jahr schon zu «Besuch». Dazumal habe ich es aber erst sehr viel später realisiert was abgeht. Es ist ja nicht so, dass die fremden Bienen eine andere Farbe haben als die eigenen und klar ersichtlich ist, dass was nicht stimmt.
Leider muss ich zugeben, dass ich nicht "zufällig" vor Ort war. Ich habe die Bienen mit alten Honigwaben und Zuckerwasser gefüttert, da sie sehr knapp an Futter waren. Und jetzt kommt es. Ich tat dies am Vormittag, weil ich sonst noch was erledigen musste. Gemäss Imkertheorie soll man dieses Füttern jedoch am Abend machen, weil sonst die Gefahr von Räuberei viel grösser ist. Auszug aus dem Bienenbuch:
«Der Räuberei voraus geht meist ein Fehler des Imkers.»
Genau, völlig richtig. Die Theorie hat sich voll umfänglich in der Praxis bestätigt. Und zwar in einem ungeheuerlichen Tempo. Es vergingen nach der Fütterung keine 15 Minuten und die Horde Räuberinnen war da. Deren Aufklärerinnen müssen sehr gut sein. Solche Mechanismen sind unglaublich spannend.
Vorsichtshalber habe ich jetzt das Flugloch zu einer Vereinzelungsanlage gemacht. Also eine Biene kann rein, eine Biene kann raus. Das sollte den Wächterinnen die Arbeit etwas erleichtern, um dem Ansturm der Schmarotzer begegnen zu können. Der Schaden ist zumindest bis jetzt klein. Wenn jetzt das Wetter noch mitspielt, gehe ich davon aus, dass ich mit einem blauen Auge davongekommen bin.

Hier also ein Aufruf an alle Neuimker: Glaubt ruhig was in der Theorie steht…. oder probiert es selbst aus :-)
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